Forschen, Sammeln, Verstricktsein – Carl Ludwig Blume und das koloniale Erbe im Museum

Carl Ludwig Blume (1796-1862) brachte im 19. Jahrhundert neben Naturalien auch menschliche Schädel nach Oldenburg. In einem Vortrag und Gespräch geht es um eine fächerübergreifende Auseinandersetzung mit Blume und seinen „Sammlungen“. Als Arzt, Wissenschaftler und Militärangehöriger war er in unterschiedliche Netzwerke und koloniale Strukturen eingebunden und für die Niederlande in Indonesien tätig. Im Rahmen der aktuellen Debatte um koloniales Erbe in Museen soll dem Forscher über seine persönlichen Briefe eine Stimme gegeben werden, um eine von vielen möglichen Sichtweisen auf die kolonialen Verflechtungen seiner Zeit zu beleuchten. Die multiperspektivische Betrachtung der Referentinnen führt dabei zu unterschiedlichen Bewertungen derselben Person.

Zu Gast sind gleich drei Referentinnen. Ivonne Kaiser, Archäologin und Historikerin, und Jennifer Tadge, Ethnologin und Historikerin, arbeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Landesmuseum Natur und Mensch. An der Schnittstelle von Digitalisierung und Provenienzforschung zu kolonialen Beständen beschäftigen sie sich unter anderem mit menschlichen Überresten, Ethnographie und naturkundlichen Objekten. Maria Will ist Lehrbeauftragte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Seit 2016 ist sie im Fachbereich Biologie mit Schwerpunkt Botanik tätig, wobei die Biografien von Sammler*innen und Sammlungsobjekten im Fokus liegen.

Die Reihe des Arbeitskreises Koloniale Kontinuitäten wird u.a. organisiert von der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, dem Cine k, der Universität Oldenburg und dem Landesmuseum Natur und Mensch.

Weitere Informationen

Termine


  • 22.01.2026 ab 18:00 Uhr

Veranstalter


Koloniale Kontinuitäten Oldenburg

26121 Oldenburg

https://koloniale-kontinuitaeten.de/

Eintritt


  • frei
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