Innenansicht der Gertrudenkapelle.

Gertrudenkirchhof

„O ewich is so lanck“ - mit diesem Spruch werden die Besucherinnen und Besucher auf dem Gertrudenkirchhof empfangen. Nördlich der Innenstadt gelegen gibt es diesen Friedhof seit dem Mittelalter. Die Menschen, die seitdem hier beerdigt wurden, haben die Stadt Oldenburg durch ihr Leben mitgeprägt. Zwischen alten Linden, Eichen und Blutbuchen finden sich in dieser sehenswerten Parkanlage etwa die Gräber des Künstlers Horst Janssen, des Mediziners Dr. Wilhelm Schüßler, der Sozialpädagogin Edith Ruß sowie das Herzoglichen Mausoleum. Der Gertrudenkirchhof beherbergt zugleich die größte regionale Sammlung historischer Kunstdenkmäler und Skulpturen. Mit der Regierungszeit von Herzog Peter Friedrich Ludwig wurde der Friedhof in der Stadt neben der St. Lamberti-Kirche aufgelöst und auf den Gertrudenkirchhof verlegt. Ab dann ließen sich auch viele reiche, wichtige und bedeutende Menschen dort beisetzen, um fernab vom städtischen Treiben die letzte Ruhe zu finden. 

St. Gertrudenkapelle

Die St. Gertrudenkapelle ist das einzige erhalten gebliebene mittelalterliche Bauwerk der Stadt. Die Kapelle gehört zum 1345 erstmals erwähnten Siechenhaus und diente auch als Friedhofskapelle für den Siechenhausfriedhof. Der heute vorhandene gotische Bau stammt allerdings aus dem 15. Jahrhundert und entstand in mehreren Bauphasen. Spuren eines Vorgängers konnten bisher nicht entdeckt werden. In die letzte Ausbauphase ans Ende des 15. Jahrhunderts gehört auch die Ausmalung der Kapelle. Im Kirchenschiff ist Christus als Weltenrichter dargestellt. Zu seiner Rechten ziehen die Seligen in den Himmel ein, zu seiner Linken werden die Verdammten in ein Höllenmaul geworfen. Darüber sind die Sünden dargestellt, für die man in die Hölle kommt. Die Chorgewölbe zeigen Szenen aus der Gertrudenlegende und sind ziemlich einzigartig. Die 1908 restaurierten Wandbilder wurden 1985 durch einen Schwelbrand stark in Mitleidenschaft gezogen und danach wiederum restauriert. 

Das Mausoleum

Das imposanteste Grabmal ist sicherlich das Mausoleum. Es bildet zusammen mit verschiedenen benachbarten Monumenten ein Ensemble klassizistischer Grabmalskunst. Herzog Peter Friedrich Ludwig ließ eszwischen 1786 und 1790/91 bauen, nachdem seine geliebte Frau Frederike 1785 gestorben war.  Seinerzeit war das Mausoleum als klassizistische Architektur das modernste Gebäude der Stadt, denn die St. Lamberti-Kirche wurde erst kurz danachim klassizistischen Stil umgebaut. Das Mausoleum stellt einen griechischen dorischen Tempel ohne Säulen dar. Später wurden alle Oldenburger Fürsten und ihre Angehörigen dort beigesetzt. Im Jahr 2014 fand Herzog Anton Günther von Oldenburg seine letzte Ruhe im Mausoleum unter Anteilnahme des europäischen Adels. 

Die Sage von der Gertrudenlinde

Der Sage nach wurde die Linde von einem Mädchen gepflanzt, das für einen Diebstahl gehängt wurde, den es gar nicht begangen hatte. Auf dem Weg zur Richtstätte steckte sie einen Lindenzweig verkehrt herum in die Erde und sagte, wenn der Zweig zu einem Baum wachse, solle das ein Zeichen für ihre Unschuld sein. Geholfen hat ihr das leider nichts, aber der Baum ist eine schöne und alte Linde geworden. 1935 wurde ein Ableger von der im Vorjahr zusammengebrochenen uralten Linde neu gepflanzt und die neue Linde steht nun dort am Eingang des Gertrudenkirchhofs.

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten für Gertrudenkirchhof

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