Lange vor "Terravision" und "Google Earth" war es Johann Baptist Homann, der den Menschen die Welt veranschaulichte:
Vom 25. August bis 28. Oktober 2023 zeigt die Landesbibliothek Oldenburg repräsentative Karten und Atlanten aus dem Verlag Homann in Nürnberg. Der von Johann Baptist Homann (1664–1724) im Jahr 1702 gegründete Verlag entwickelte sich im 18. und 19. Jahrhundert rasch zum bedeutendsten Hersteller von Landkarten und Atlanten.
Die Landesbibliothek Oldenburg präsentiert eine Auswahl von Homann-Karten aus der 2022 erworbenen, rund 500 Blätter umfassenden Kartensammlung von Michael Remmers (Wilhelmshaven) – darunter Welt-, Länder- und Städtekarten, Sternenkarten, Kartierungen des historischen Oldenburger Landes und Umlandes, Anschauungstafeln mit der Ausrüstung von Kriegsschiffen und Befestigungsanlagen sowie fiktive Karten wie die über das Schlaraffenland.
Die Homann-Karten zeichnen sich durch ihre Qualität in Papierauswahl, Kupferstich und Kolorierung aus. Die exakte "Vermessung der Welt" steht bei ihnen nicht so sehr im Vordergrund wie die Thematik: Auf einer Karte der Weihnachtsflut von 1717 ergänzen Bilder von Wettergöttern und ein ausführlicher Ereignisbericht die kartierte Reichweite der Überschwemmungen.
Kartenexperte Michael Recke (Emden) hat das Konzept und den Katalog der Ausstellung von insgesamt rund 60 Karten entwickelt. Ergänzt wird sie um mehrere Atlanten, einen virtuellen Homann-Atlas und Karten der Augsburger Verleger Tobias Lotter (1568–1631) und Matthäus Seutter (1678–1757) aus Leihgaben verschiedener Bibliotheken und Privatbesitz.