Programmmusik von großer Bildlichkeit und zugleich ein patriotisches Bekenntnis ist Borodins 1880 entstandene ‚Steppenskizze‘, die den Zug einer Karawane durch die unermessliche, eintönige Wüste Mittelasiens schildert.
Ergreifende Innerlichkeit offenbart hingegen das Violinkonzert ‚Fernes Licht‘: „Aus der Stille kommend und in die Stille eingehend, voller Idealismus und Liebe, manchmal melancholisch, manchmal dramatisch“, so charakterisiert der 1946 geborene Lette Pēteris Vask sein einst für Gidon Kremer komponiertes Werk, das zu den Paradestücken der jungen lettischen Geigerin Kristīne Balanas gehört und auch dem lettischen Gastdirigent Jānis Liepiņš besonders am Herzen liegt. Große Emotionalität – „echte Inspiration, Liebe und glühende Begeisterung“ – durchzieht nach eigenem Bekunden auch Tschaikowskys 4. Sinfonie: eines seiner autobiografischsten Werke, das er an einem zentralen Wendepunkt seines Lebens schrieb.